Wachstumscoaching
13. November 2025Komfortzone
Die Komfortzone fühlt sich angenehm an. Hier kennen wir die Regeln, die Abläufe, die Menschen und die Herausforderungen. Nichts überrascht uns, nichts fordert uns übermäßig heraus. Wir könnten hier für immer bleiben – doch Wachstum findet hier kaum statt. Die Komfortzone ist wichtig, denn sie gibt Stabilität und Kraft. Aber sie ist nur der Ausgangspunkt, nicht das Ziel. Die Komfortzone steht für Sicherheit, das Bekannte, Gewohnheiten und Routinen. Hier fühlen wir uns wohl, kontrollieren die Situation und begegnen keinen Überraschungen. Das entspricht dem „2×2 Meter Käfig“ des Eisbären bei der Eisbären-Geschichte – sicher, vertraut, aber begrenzt. Wachstum und wirkliche Veränderung finden aber erst statt, wenn wir bereit sind, die Komfortzone zu verlassen und Neues zu wagen. Erst im „neuen Gehege“, in der sogenannten Lern- oder Wachstumszone, entwickeln sich neue Fähigkeiten, Perspektiven und Potenziale.
Ich erzähle die Eisbären Geschichte immer gerne zum Start meiner Verkaufstrainings, da sie meine Teilnehmer zum Nachdenken über ihre aktuelle Situation und Verhaltensweise im Verkauf anregt. Die Botschaft der Geschichte bleibt für immer in Erinnerung.
„Der Zoodirektor in Heidelberg hatte einen sehnlichen Wunsch: er wollte ein Eisbärgehege in seinem Zoo haben. Doch nie klappte es. Entweder war kein Geld da oder die Stadträte waren nicht derselben Meinung oder man fand nicht das geeignete Gelände dafür. Doch alles sollte sich ändern. Jetzt passte alles. Die Stadträte hatten zugestimmt, das Gelände fand sich, das Geld wurde bewilligt und der Zoodirektor bekam nun seinen Eisbären. Da er sich riesig freute, sagte er zu sich „Ich werde diesen Eisbären jetzt schon kaufen, damit er miterlebt, wie sein Gehege gebaut wird, wie es wächst und wie alles grünt.“ Und so geschah es. Er kaufte den Eisbären und stellte ihm auf dem noch nicht vorbereiteten Gelände einen Käfig von 2 mal 2 Meter zur Verfügung und führte den Eisbären dort hinein. Die Bauarbeiten begannen, die Bagger kamen an, es wurde eingeebnet und ausgehoben, es wurden Berge und Täler und ein See für den Bären angelegt und er sah den Bauarbeiten immer aufmerksam zu. Alles wurde begrünt, und endlich war es soweit: nach einem halben Jahr war das Gehege und das Umfeld für den Eisbären fertiggestellt. Nun kam die feierliche Eröffnung. Ein großer Tag! Der Bürgermeister, die Stadträte und viel, viel Publikum war da, und der Zoodirektor hielt seine Ansprache. Nun war es soweit, dass der Eisbär in sein neues Zuhause gelassen wurde. Der Vorhang fiel, der Käfig wurde abgebaut, und alle warteten gespannt, was der Eisbär nun machen würde.
Und wissen Sie, was der Eisbär tat? Er ging 2 Meter vorwärts, 2 Meter nach rechts, 2 Meter zurück und 2 Meter links. Er lief genau innerhalb dieser 2 Meter, innerhalb des gewohnten Platzes, innerhalb der Größe seines Käfigs hin und her.“
Was sagt uns diese Geschichte?
Manchmal geht es uns vielleicht ähnlich. Wir scheuen uns, die gewohnten Grenzen zu verlassen und bleiben deshalb immer in den uns vorgegebenen Grenzen, selbst wenn es außerhalb dieser Grenzen schöne, tolle und neue Möglichkeiten gibt. Deshalb probieren Sie einmal einen Schritt über Ihre Grenze zu gehen, probieren Sie was Neues bzw. Ungewöhnliches (Mikro-Challenge) einfach mal aus.
Erkenntnis aus der Geschichte:
„Immer wenn Du denkst, „das geht doch nicht!“ bist Du vielleicht genau an so einer Grenze bzw. innerhalb Deiner Komfortzone.“ Geht nicht, gibt’s nicht!

