Scrum Master ist eine von drei Rollen im Scrum-Framework. Das Hauptziel eines Scrum Masters kann man sehr kurz zusammenfassen: Es besteht darin seine Organisation und insbesondere sein Team zu Spitzenleistungen zu führen.
Scrum Master vs. Manager
Die Tätigkeit eines Scrum Masters lässt sich leichter verstehen als Gegensatz zur Tätigkeit eines Managers. Vom Letzteren könnte man auch behaupten, dass es seine Aufgabe ist, die Organisation zu Spitzenleistungen zu führen. Hier sind einige wesentliche Gegensätze:
Warum braucht es einen Scrum Master?
Die Rolle des Scrum Masters ist so ausgelegt, dass er auf Dinge achtet, die in der Regel zu wenig oder keine Beachtung finden. Und das worauf man achtet, hat eine sehr große Bedeutung.
Die Frage nach dem Sinn eines SMs wird auch häufig vor dem Kontext gestellt, dass wenn alles „gut“ läuft, der Scrum Master kaum etwas zu tun hat. Wir sind regelmäßig in unterschiedlichen Organisationen unterwegs, um zu beobachten und unser Feedback zu geben. In Organisationen in denen die Rolle des Scrum Masters nicht dauerhaft besetzt ist, werden die Produktivitätsgewinne von Scrum nicht gehoben. Die Scrum Events finden nur auf dem Papier statt. Persönliche Konflikte schwellen vor sich hin, die Kommunikation ist voller Missverständnisse,. Der Business Case für einen Scrum Master ist klar. Wenn sie eine Person mit dieser Rolle als Scrum Master je ca. 15-20 Mitarbeiter einstellen, gehen sie davon aus, dass sie innerhalb der nächsten 3-6 Monate einen Produktivitätsgewinn von 20-30% haben.
Eigenschaften
Ein Scrum Master braucht für die Ausübung seiner Rolle keine Autorität. Falls er sie dennoch hat, kann sie ihn unter Umständen in seiner Arbeit sogar behindern.
Frustrationstoleranz und Ausdauer, denn Veränderungen in Menschen und Organisationen braucht Zeit und viel Wiederholung. Er verkörpert die Scrum Werte und ist dadurch ein Vorbild für andere:
Grundlegende Fähigkeiten
Sechs Tätigkeiten eines Scrum Masters
Wir unterscheiden 6 verschiedene Tätigkeiten eines Scrums Masters. Es gibt zwischen diesen Mischformen und fließende Übergänge, es ist aber für das Verständnis hilfreich sie einzeln anzuschauen.
Mentoring – Ein Scrum Master tritt dann als Mentor auf, wenn er seine Fähigkeiten an eine andere Person weitergibt. Anders als bei Trainings passiert dies i.d.R. eins zu eins und zwar direkt bei der Arbeit. Dazu ist es natürlich notwendig, dass der SM in dem, was er vermittelt, selbst auch kompetent ist. Viele Scrum Master haben einen Hintergrund als Entwickler und können ihre Teammitglieder darin unterstützen zu lernen, wie man sauberen Code schreibt. Andere haben einen Hintergrund als Produktmanager und können ihren Product Owner unterstützen. Mentoring bedeutet nicht, die Arbeit für jemanden zu machen, sondern dem anderen direkte fachliche Anleitung und Feedback zu geben. Man wird als Mentor besonders wirksam, wenn man mit der Haltung eines Coaches vorgeht. Das bedeutet zum Beispiel, dass man einem Mentee dabei hilft sein Problem selbst zu lösen, statt eine fertige Lösung anzubieten.
Coaching – Im Coaching bietet der Scrum Master keinen eigene fachlichen Input und gibt auch keine Rat-„schläge“. Stattdessen bietet er dem Coachee seine Aufmerksamkeit an, während dieser an seiner Herausforderung arbeitet. Die Aufmerksamkeit ist dabei nur sekundär auf die Herausforderung des Coachees gerichtet- primär richtet sie sich auf den Coachee selbst. Durch aktives Zuhören und weitere Coachingkompetenzen wird der Coachee darin unterstützt sein eigenes Denken und Fühlen zu reflektieren. Dadurch erleben Coachees Aha-Momente, die ihr persönliches Wachstum unterstützen, so dass Ihnen immer mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um wirksam mit Ihren Herausforderungen umzugehen.
Der Scrum Master ist auch Coach für das Entwicklungsteam als Ganzes. Es gibt insbesondere bei neuen Teams häufig eine bestimmte Herausforderung auf die wir hier einzeln eingehen wollen, weil sie so bedeutend ist: Sicherstellen, dass die einzelnen Teammitglieder ihre gemeinschaftliche Verantwortung wahrnehmen:
In Scrum tragen die Mitglieder des Entwicklungsteams gemeinschaftlich die Verantwortung für das Ergebnis und die Qualität ihrer Arbeit. Für die meisten Menschen ist das ungewohnt. In vielen Unternehmen hat jeder einen Vorgesetzten und dieser gibt einem persönliche Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Die Umstellung auf gemeinschaftliche Verantwortung ist der Kern von Scrum. Damit dies gelingt, braucht es häufig einerseits Änderungen in der formalen Organisationsstruktur und andererseits auch Änderungen in der persönlichen Haltung der Mitarbeiter. Bei der zweiten Veränderung spielt der Scrum Master als Coach eine sehr wichtige Rolle.
Facilitation und Moderation – Facilitation bedeutet auf Englisch: Etwas fördern, erleichtern oder ermöglichen. Viele der anderen hier aufgeführten Tätigkeiten fallen auch darunter. Deshalb wird im deutschsprachigen Bereich Facilitation häufig vor allem als Moderation einer Gruppe verstanden. Ein Moderator hilft der sich treffenden Gruppe dabei, ihre Ziele fokussiert zu erreichen. Dazu kennt ein Scrum Master viele verschiedene Formate für produktive Gruppenarbeit und kann diese teilweise auch spontan in einer Situation anwenden.
Beratung für Organisationsdesign – Die Einführung von echtem Scrum bringt für fast alle Organisationen eine Veränderung ihrer Struktur mit sich. Das ist umso wichtiger, je größer die Organisation wird. In kleinen Organisationen von z.B. 10 Menschen ist die formale Organisationsstruktur nur bedingt wichtig. Vieles wird in persönlichen Gesprächen geklärt und von persönlichen Beziehungen festgehalten. Die Umstellung auf Scrum hat in der Regel Auswirkungen auf: Hierarchien, Rollen- und Team-definitionen und die damit zusammenhängenden Verantwortungsstrukturen, Gehaltsstrukturen und Anreizsysteme, Budgetplanungsprozesse, etc. Ein guter Scrum-Master hilft den Verantwortlichen in der Organisation diese Auswirkungen zu verstehen und mit diesen bewusst umzugehen.
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