Sekundärforschung
16. Oktober 2020Umsetzungsmethode – 8A-Navigator
20. November 2020SAU-Prozess (Scheitern an Umsetzung)
Der S.A.U.-Prozess bzw. SAU-Prozess beschreibt ganz einfach das „Scheitern An Umsetzung“.
Scheitern wird definiert als Misserfolg. Das Nichterreichen eines Ziels. Etwas misslingt, hat also nicht den angestrebten Erfolg. Ein menschlicher Fehlschlag. Versagen. Logisch, dass man so etwas nicht will und es deshalb möglichst mit allen Mitteln zu vermeiden sucht. Dabei wusste schon Winston Churchill „Erfolg ist die Fähigkeit, von Misserfolg zu Misserfolg zu schreiten, ohne die Begeisterung zu verlieren.“ So gesehen wäre das Scheitern nicht nur ein Misserfolg, sondern auch eine Kunst. Die Kunst nämlich, das Scheitern nur als einen – manchmal notwendigen – Schritt auf dem Weg zum Erfolg zu sehen. Schließlich kann nur Scheitern, wer überhaupt aktiv wird, einen oder gar mehrere Versuche wagt. Ohne diese Versuche wäre der Stillstand vorprogrammiert, ein Vorwärtskommen als Mensch und Unternehmen unmöglich. Klar ist aber auch: Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, in der Menschen an ihren Erfolgen gemessen und für ihre Niederlagen verurteilt bzw. geächtet werden. Dabei gehören Niederlagen zum menschlichen Leben dazu. Glücklich, wer nur Erfolg hat – allerdings wissen wir, dass sich beim „Blick hinter die Kulissen“ oft ein ganz anderes Bild zeigt. Und das ist gut so, schließlich sind wir alle „nur“ Menschen! Damit wir Menschen allerdings an Niederlagen wachsen können, müssen wir richtig mit ihnen – den Niederlagen und den Menschen – umgehen. In Unternehmen sind beispielsweise Fehlertoleranzen sehr wichtig – nicht nur in der Produktion, sondern generell bei allen Prozessen oder in Projekten: Wo Menschen zusammenarbeiten, dürfen Fehler nicht nur passieren, sie müssen es sogar, weil genau diese eine Weiterentwicklung ermöglichen.
Ein erster Weg raus aus dem S.A.U.-Prozess würde also bedeuten, Scheitern nicht länger negativ zu verwenden und zu bewerten. Nehmen wir uns doch ein Beispiel an vielen namhaften Forschern, die ihre bahnbrechenden Erfindungen niemals ohne unzählige Fehlversuche hätten machen können. Berühmtestes Beispiel ist wohl Thomas Alva Edison. Der Erfinder der Glühbirne sah das locker: „Ich bin nicht gescheitert. Ich habe 10.000 Wege gefunden, wie es nicht funktioniert.“ Kommen wir zum zweiten zentralen Aspekt unseres S.A.U.- Prozesses: die Umsetzung. Oft spricht man auch von Umsetzungskompetenz, die beschreibt, wie ein Mensch sein Ziel durch einen Plan konsequent erreicht. Wollen wir etwas erreichen – noch dazu etwas Neues, was wir noch nie zuvor gemacht haben -, brauchen wir genau diese Stärke. Im Mittelpunkt steht dabei immer die Verwirklichung.
Wir haben einen Wunsch, eine Vision, ein Ziel – und eine Strategie soll uns dahinführen. Manchmal gelingt dies mit relativ geringem Aufwand, manchmal müssen wir uns schon deutlich mehr anstrengen. Aber immer müssen wir erst einmal aktiv werden, denn von Nichts kommt bekanntlicherweise auch nichts! Um in die Umsetzung zu kommen, müssen wir oftmals unser Verhalten ändern. Viel zu sehr hängen wir an dem, was wir bereits kennen und können. Also Vorsicht: Verhaltensänderungen gehören zu den größten Herausforderungen eines Menschen. Auch weil Veränderung mit einem hohen Maß an Selbstdisziplin einhergeht. Diese und der Wille, das Ziel zu erreichen, führen dann aber beinahe automatisch zu einer konsequenten Selbststeuerung. Wichtig gerade im Zusammenhang mit der Umsetzung in Unternehmen: Haben Menschen diese Selbststeuerung, brauchen sie weniger Motivation von außen, weil sie diese praktisch in sich haben. Was es natürlich auch für Führungskräfte wesentlich leichter macht, Mitarbeiter zur Umsetzung zu bewegen. Schließlich ist es dann ja kein Bewegen mehr von außen, sondern etwas das praktisch von ganz alleine geschieht. Führung heißt dann, den natürlichen Prozess einfach nur zu begleiten und von Fall zu Fall punktuell einzugreifen, wenn es dieser notwendig macht.
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